Äußere und innere Religion
„Gott schuf den Menschen und der Mensch die Religionen.“ Unsere Aufgabe ist es, den Menschen die wahre Religion, die innere Religion nahezubringen, die für alle dieselbe ist und uns keine Fesseln anlegt. Wenn es Probleme gibt in der Welt, dann liegt es nicht an der wahren Religion, sondern an der Begrenztheit und Engstirnigkeit in den Religionen. Wer sich über diese Fesseln erhebt, kann viel für andere tun.
Dr. Harbhajan Singh
Sant Kirpal Singh, Rede zur Konferenz der Weltgemeinschaft der Religionen, Teheran, 1967:
Gott schuf den Menschen, und der Mensch schuf die Religionen als ein Mittel, um sich selbst mit Gott zu verbinden. Jede Religion hat einen wahren Kern, denn sonst kann sich keine Religion über einen längeren Zeitraum halten. Aber diese zugrundeliegende, religiöse Wahrheit ist jetzt überdeckt vom Staub der Jahrhunderte und liegt unter der tödlichen Last der Worte begraben. Sie ist eingeschlossen in einer veralteten Sprache, die von Menschen gesprochen wurde, die in der Vergangenheit zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen klimatischen Bedingungen lebten, mit ihren eigenen ethnischen Traditionen, die sich von denen unserer Zeit sehr unterscheiden. Und trotz all dieser Verschiedenheiten in den sprachlichen Ausdrucksformen ist doch der größte Teil der Symbolik, die wir um uns herum finden, in ihrer Essenz, die sie aufzeigt, gleich, wenn wir nur wissen, wie wir sie richtig entschlüsseln können. …
Kommen wir zum Kern der Lehren, die von allen Menschheitslehrern vertreten wurden: von Zoroaster, den Vedantischen Rishis, Moses, Buddha, Mahavira, Shankara, Christus, Mohammed, Kabir und Nanak. Alle sind sich über die Natur Gottes einig. Der absolute Gott ist etwas Abstraktes, etwas Unvorstellbares, den noch keiner gesehen hat und keiner jemals sehen kann. Dann gibt es die wirkende Gotteskraft. Sie wurde von den Weisen und Sehern auf verschiedene Arten beschrieben, als der Vater des Lichts, Nooran-ala Noor, Swayam Poti, der, der inmitten von „Donner und Blitz“ spricht, der von oben herabkommt, als Akashvani oder Bang-i-Asmani, Saut oder Kalam-i-Qadeem, Sruti oder Sarosha, Naam oder Naad, Musik der Sphären und so weiter.
Das sind nicht nur bildhafte Worte, für die viele sie halten, sondern sie haben einen wahren Wesenskern.